Ein unvergeßlicher Tag mit dem Reisebüro ALAV-Tours

Bei der Einführungsverstaltung wurden wir vor lokalen Reisebüros gewarnt, aber eigene Erfahrungen sind immer besser als bloße Warnungen. Also hier unser Erlebnisbericht:

Wir hatten geplant uns auch die Hauptstadt der Dominikanischen Republik, Santo Domingo, anzusehen. Das Partnerunternehmen von unserem Reiseveranstalter FTI, die Caoba-Tours, bot diese Reise aber nur zweitägig und für 140 US$ pro Person an (Übernachtung im Luxushotel und Spielcasinobesuch, ...). Da uns der angebotene Termin direkt am Tag nach einem anderen Ausflug nicht paßte (kein Streß, wir sind im Urlaub!), ließen wir uns in Sosua bereitwillig einen Prospekt der Firma ALAV Tours in die Hand drücken und suchten den nächsten Tag das Büro der Firma auf.

Der Angestellte "Charlie" dort versuchte uns die Jeep Safari schmackhaft zu machen, welche die Tollste der angebotenen Touren sei. Wir beharrten aber darauf, die Santo Domingo-Tour zu buchen (nur 40 US$, immer noch 2 US$ mehr als bei anderen noch billigeren lokalen Reiseveranstaltern) und zahlen sie den nächsten Tag bar.

Der Ausflugtag (17.11.99) rückte näher, wir standen 5 Uhr auf, warteten ab 5:20 Uhr vor dem Hotel, aber kein Bus kam. Auch der Hotelportier hatte keine Nachricht erhalten, versprach aber uns Bescheid zu geben, falls der Bus doch noch käme. Gegen 10 Uhr gingen wir in die Stadt in das Reisebüro, wo uns Charlie schon empfing mit der Begründung, das Wetter sei so schlecht, daß der Bus nicht fahren konnte. Wir könnten ja eine andere Tour buchen, z. B. die Jeep-Safari. Wir sagten, daß die Tour zu diesem Termin gebucht hätten uns jetzt unser Geld zurück wollten. Es kam die Frage, wie lange wir denn noch da seien. Unser Heimflug war den folgenden Tag gegen 16:45 Uhr, Abholung im Hotel gegen 13 Uhr. Charlie sagte, es sei kein Problem mit der Rückgabe vom Geld, aber er hätte keines da und müsse erst seinen Chef in Puerto Plata sprechen. Er würde uns das Geld gegen 17 Uhr im Hotel vorbeibringen. In Anbetracht des knappen Zeitraums bis zur Rückreise war uns das aber zu knapp und unsicher, so daß wir vereinbarten, das Geld um 13 Uhr in Charlies Büro abzuholen.

Wir machten einen ausgedehnten Stadtbummel und kreuzten um 12:45 Uhr wieder am Büro auf, Charlie hatte das Geld immer noch nicht, dafür aber die Reklamationen von 2 weiteren Pärchen, die andere Touren (Playa Grande, etc.) gebucht hatten und ebenfalls ihr Geld zurückwollten. Er würde jetzt losfahren und sei um 14 Uhr zurück. Ok, nochmal Kaffeetrinken.
14 Uhr: nach Auskunft seines Kollegen war Charlie noch in Puerto Plata, habe das Geld und käme in 20 min. Wir beschließen uns ins Büro zu setzen und auf Charlie zu warten, es kann nun ja nicht mehr lange dauern.
Um 14:45 Uhr: immer noch keine Spur von Charlie, der Kollege erreicht auch niemanden. Es wird 15 Uhr, 15:30 Uhr, langsam sitzt auch der Kollege auf heißen Kohlen.

Das Büro gehört eigentlich nicht dem Reisebüro, sondern einer Telefonfirma, die günstige Auslandstelefonate per Call-Back anbietet (17 Pesos/min nach Deutschland, das sind knapp 2 DM/min) und die ALAV-Tours den vorderen Teil ihres Büros zur Verfügung stellt.
Der Kollege erreichte dann jemanden in der Firma und es stellte sich heraus, daß Charlie immer noch auf seinen Chef wartete, der alle Reiseunterlagen in seinem Schreibtisch eingeschlossen habe und immer noch ohne Geld sei. Es zeichnete sich ab, daß alles noch länger dauern würde. Die beiden netten Deutschen von der Telefonfirma boten uns jetzt ihre Hilfe an, daß sie das Geld ja entgegennehmen und uns transferieren könnten, aber der Kollege von Charlie meinte, Charlie würde ganz sicher das Geld abends ins Hotel bringen. Nun gut, wir zogen ab, instruierten den Mann an unserer Hotelrezeption. Und tatsächlich kam Charlie gegen 17:30 Uhr, ließ sich die 80 US$ quittieren und gab mir 70 US$ von den bezahlen 80 US$, der Rest (10 US$ = 19,20 DM) sei für das Taxi und die Unannehmlichkeiten gewesen, die er durch uns hatte. Ich war in dem Moment völlig überrumpelt, nahm das Geld, war froh wenigstens die 70 US$ zu haben statt am letzten Tag wieder den halben Tag im Reisebüro zu stehen.

Faktisch haben wir also 10 US$ für einen Ausflug gezahlt, der überhaupt nicht zustande kam und wahrscheinlich aufgrund der geringen Teilnehmerzahl auch nie wirklich geplant war.

Fazit: Man sollte Ausflüge bei Unternehmen, die nicht eng mit dem Reiseveranstalter zusammenarbeiten, keinesfalls bezahlen, bevor man im Bus sitzt. Sonst risikiert man neben dem Verlust dieses Urlaubstags auch den Verlust der Anzahlung bzw. des gesamten Reisepreises.


Wie sind Ihre Erfahrungen mit dominikanischen Reisebüros gewesen?
Haben Sie Erfahrungen mit ALAV gemacht?
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