Vorbemerkung
Die nachfolgend beschriebenen Probleme existieren inzwischen nicht mehr, vielmehr bietet die T-Com in weiten Teilen von
Kaiserslautern, aber auch in den Vororten, DSL-16000 an.
Kaiserslautern ist ein Austragungsort der Fußball-WM 2006, Universitätsstadt, und sieht sich selbst mit dem
neu errichteten PrePark als IT-Zentrum und Technopole in der Süd-West-Pfalz.
Als ich jedoch 2002 von der Provinz in die Innenstadt von Kaiserslautern zog und meinen DSL-Anschluß in die neue Wohnung umgeschaltet haben wollte,
fühlte ich mich in den tiefsten Pfälzer Wald versetzt. Denn DSL war nicht verfügbar - Glasfaserausbau. Seit August 2004 bin ich nun
per WLAN ans Internet angebunden. Hier die Chronik:
April 2002: Ich dachte, kein Problem, denn Robert T. Online und die Verfügbarkeitsprüfung (Screenshot vom 11.04.02) von T-Online und auch von
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sagen, daß ein DSL-Anschluß für meine Anschrift "Am Landgraben 9 - 11, 67657 Kaiserslautern"
(AsB 92 [Anschlußbereich: Geografischer Teil eines Netzes, für den ein Anschlussknoten (z. B.
Vermittlungsstelle) zuständig ist.]) sofort möglich* sei.
Also unterschrieb ich wohlgemut den neuen Mietvertrag und beauftragte im T-Punkt Pirmasens die Umschaltung meines
DSL-Anschlusses an die neue Adresse.
Die Tücke verbirgt sich aber im Kleingedruckten auf der T-Online-Verfügbarkeitsprüfungswebseite:
" *: Diese Aussage gilt vorbehaltlich einer abschließenden
Prüfung durch die Deutsche Telekom im Falle eines Auftrages. Bei positiver Prüfung erhalten Sie
eine schriftliche Auftragsbestätigung durch die Deutsche Telekom. T-Online hat die Prüfung der
Anschließbarkeit gemäß den ihr vorliegenden Informationen sorgfältig durchgeführt."
1 Woche nach Erteilung des Auftrags erhielt ich die Auftragsbestätigung für den ISDN-Anschluß, der DSL-Anschluß
war jedoch nicht erwähnt. Auf Nachfrage erhielt ich dann eine Woche später ein Schreiben, welches mitteilte,
daß am gewünschten Standort eine Realisierung des DSL-Anschlusses aus "technischen Gründen" nicht möglich sei.
Eine Catch-22-Situation: ohne Mietvertrag kein DSL-Auftrag, ohne DSL-Auftrag keine Messerkundung und man erfährt nicht,
daß an der neuen Adresse DSL garnicht möglich ist und man vielleicht eine andere Wohnung wählen sollte.
Mittlerweile habe ich erfahren, daß der Geschäftskundenvertrieb Auskunft geben kann, ob DSL für eine
Wohnung erhältlich ist oder nicht. Man benötigt für die Anfrage die Anschrift und eine bereits
vorhandene Telefonnummer aus dem Haus, in welches man ziehen möchte. Vielleicht ginge es mit
diesen Angaben aber auch im T-Punkt.
Lange fanden die Ergebnisse der Telekom-Meßerkundungen keinen Eingang
in die T-Online-Verfügbarkeitsdatenbank, denn spätestens nach dem Ablehnungsbescheid der Telekom
vom 28.02.02, meiner Kündigung der T-DSL-Flatrate aufgrund Nichtverfügbarkeit am neuen Wohnort, sowie
einer Mail vom 04.03.02 sollte bei T-Online die Nichtverfügbarkeit bekannt sein.
(Vorsicht! T-Online ist nicht in der Lage den Tarif genau zum Kündigungstermin umzuschalten.
Sie schalten u. U. einige Tage vor dem gewählten Termin den Tarif um und rechnen dann auf Minutenbasis ab - der T-Online Kundenservice zeigt sich auf Protest hin aber meist kulant und schreibt das Geld wieder gut.)
Erst Januar 2003 meldet die Verfügbarkeitsprüfung:
"T-DSL ist an Ihrem Telefonanschluss derzeit leider nicht realisierbar".
Hintergrund: In Kaiserslautern ist in großen Teilen des Stadtgebiets Glasfaser verlegt, allerdings
in einer Technik, die offenbar keinen bidirektionalen Datenverkehr z. B. für einen
schnellen Internetzugang erlaubt. Für das Wohngebiet am Betzeberg
und die Studentenwohnheime in Uninähe ist DSL wohl verfügbar - nicht aber in Teilen der Innenstadt oder im Pfälzer Silicon Valley, dem "IT-Technologiecampus
PrePark", im Osten der Stadt.
03.12.2002: Der Heise-Newsticker meldet, daß DSL-Light nun offiziell gestartet sei und man
auf Tel. 08 00/3 30 90 00 erneut nachfragen könne, ob man denn dafür in Frage käme.
Der Mitarbeiter auf der Telekom-Hotline sagte, daß mein Anschluß im Glasfaserausbaugebiet
dafür nicht geeignet sei, man aber aktuell daran sei etwas zu entwickeln, welches unter Nutzung der Glasfaser dann
8000 kbit/s Transferrate (das wären fast 800 KB/s) böte und man sich wieder bei mir melden würde (s. unten: der Artikel in der Connect 5/2002). Ich weiß ja nicht, wieviele Monate es nun noch dauern wird und ob es dann tatsächlich kommt. Es ist aber immerhin ein Silberschreifen am Horizont.
07.12.02 RalfausCelle teilt mit, daß entsprechende Feldversuche von Alcatel in Salzgitter bereits laufen (HYTAS).
11.02.03 Strato hat beim Landgericht Hamburg gegen die Telekom eine einstweilige Verfügung erwirkt,
die der Telekom die Formulierung T-DSL sei "fast überall in Deutschland verfügbar" verbietet.
Nach Ansicht der Strato-Mutter Teles ist T-DSL an rund einem Drittel der Telefonanschlüsse nicht verfügbar. Quelle: Heise Newticker
Februar 2003: T-Online zeigt für die Adresse nun tatsächlich an, daß
T-DSL nicht realisierbar ist und verweist auf die Satellitenanbindung. Jeden Abend lobt Enie van de Meiklokjes in der TV-Werbung den Speed von T-DSL und
Robert T. Online behauptet nun, daß T-DSL an vielen Anschlüssen verfügbar sei.
11.07.2003: Der Anbieter Ultraweb New Media GmbH wirft seinen Hut in den Ring:
Es laufen Voranmeldungen für eine DSL-Internetanbindung im glasfaserverkabelten Innenstadtbereich von Kaiserslautern.
25.08.2003: Das DSL-Team meldet, daß die Deutsche Telekom zum
Jahresende 2003 in OPAL-Technik ausgebaute Glasfasergebiete für T-DSL "aktivieren" möchte. Im Januar 2004 sollen dann die
HYTAS-Regionen nachfolgen. Die in ISIS-Technik ausgebauten Gebiete haben zunächst Pech. Die Preise für T-DSL via Glasfaser
sollen denen von normalem T-DSL entsprechen. Dumm nur, daß die Meldung schon gleich wieder dementiert wird.
04.12.2003: Gerade habe ich mal wieder bei Tel. 0800-3309000 (T-Com) nachgefragt, ob es Neuigkeiten bzgl. DSL in Glasfasergebieten gibt: noch nichts. Mittlerweile sind es 26 Unterschriften
für Breitbandanbindung in Kaiserslautern.
29.12.2003: Die Rheinpfalz berichtet über Hans-Jürgen Geibels Bemühungen um DSL in Kaiserslautern. Er pflegt anhand
einer Datenbank von DSL-Interessenten eine Übersichtskarte über die Gebiete der Stadt ohne Breitbandzugang.
19.01.2004: Im Forum wird berichtet, daß die Firma IntraPark GmbH im Stadtgebiet Kaiserslautern Internetzugänge via WLAN anbieten möchte. Die ersten
vier Straßen mit Anbindung werden auf deren Homepage aufgelistet. Jens Dötsch von IntraPark
verspricht in einem Mail vom 20.01.2004: "Ihr Standort wird innerhalb der nächsten Tage an unser Netzwerk angeschlossen, wir informieren Sie darüber."
15.03.2004: Auf dem Stiftsplatz unterhält die Firma Transkom Kommunikationsnetzwerke GmbH einen öffentlichen, kostenlosen WLAN-Hotspot.
04/2004: IntraPark hat nun 4 aktive Access Points und bindet einige Lauterer an.
05/2004: Erste Interessenten aus dem DSL-in-KL-Forum werden via Transkom angebunden.
06/2004: Bei den Kommunalwahlen am 13.06. ist die DSL-Situation in Kaiserslautern kein Thema.
26.08.2004: Hurra! Für mich hat das Warten ein Ende. Seit heute funktioniert mein 500/500 kbps-WLAN-Zugang über die Firma Free42/IntraPark.
10/2004: Nach einer Änderung an den Antennen des Access Points läuft meine WLAN-Anbindung nun stabil und schnell. T-Online
will das Angebot von kostenlosem privatem Webspace in Verbindung mit dem By-Call-Tarif einschränken - meine Homepage vorhauer.net zieht um zu Arcor.
12/2004: Ein Telekom-Mitarbeiter ruft an und teilt mit, daß nun die Vermittlungsstelle ausgebaut sei und damit T-DSL an meiner Anschrift
verfügbar sei. Eine 3000/384 kbps-Anbindung mit Flatrate würde ca. 75 EUR kosten - im Upload aber nicht so schnell wie meine
500/500 kbps-WLAN-Anbindung mit fester IP, die 19,95 EUR kostet. Beim Auftrag noch in 2004 würde man die 99 EUR Aufschaltungsgebühr sparen.
Der vereinbarte Rückruf eine Woche später erfolgt nicht.
03/2005: Zur Abwechslung meldet die T-Com-DSL-Verfügbarkeitsprüfung jetzt sofort, daß DSL bei mir nicht verfügbar ist. Vielleicht erfolgte
der Anruf vor Weihnachten nur, weil ich letztes Jahr einen DSL-Auftrag bei Arcor laufen hatte.
11/2005: In den letzten Monaten hat sich einiges getan! Nach 3 Jahren Anlaufzeit hat der User jetzt die Wahl zwischen mehreren verschiedenen
Technologien (WiMAX, WLAN, DSL über Glasfaser, Kabelanschluß) und verschiedenen Anbietern.
05.12.2005: Heute rief mich ein Kundenbetreuer der T-Com an und teilte mit, daß DSL nun auch für meine Anschrift verfügbar sei.
14.12.2005: Entnervt von Packet lost-Raten von über 25 % bestelle ich T-DSL 6000 mit T-Online-Flat und WLAN-Router für 34,94 EUR/Monat und
übernehme den vorgeschlagenen Installationstermin 22.12.2005 in den Auftrag.
22.12.2005: Der 22. kommt, aber weder Auftragsbestätigung noch Hardware sind bislang eingetroffen. Einzig "Meine T-Com" weiß von dem Auftrag - "wartegrundtext" ist der Status dort.
23.12.2005 abends: Ein Nachbar bringt mein T-Online-Paket mit der DSL-Hardware, also versuchsweise mal den Splitter und den WLAN-Router installiert, die Zugangsparameter im Router eingestellt und es geht! DSL mit 6016/576 kbps einen Tag vor Weihnachten!
Meine Installation mit 2 WLAN-Routern und einem Switch erlaubt, daß ein Rechner über WLAN/Free42 im Internet ist, aber trotzdem über den Switch (ein ausgedienter Zyxel Prestige 314 DSL-Router) im DSL-LAN-Abschnitt zugreifbar ist.
Damit ist PC1 via WLAN/Free42 im Internet, während PC2 u. PC5 über den Switch und das DSL-(WLAN)-Modem an T-DSL/T-Online angebunden sind. PC1 u. PC2 können sich wechselseitig fernwarten. Cool!
18.07.2006: FastPath kann nun doch für meinen DSL-Anschluß geschaltet werden, die Pingzeiten gehen von 52 ms auf 20 ms zurück. Alexander Gundacker teilt mit, daß bei ihm in Dansenberg bereits ADSL2+ mit 15500 kbps und 1024 kbps stabil und gut läuft.
27.08.2006: DSL16000 ist an meinen Anschluß verfügbar!
10.2006: Kaiserslautern bewirbt sich als "T-City", leider scheidet die Bewerbung in der Runde der letzten 10 aus.
01.11.2006: DSL16000 ist nun bei T-Online auch ohne Bereitstellungsgebühr incl. subventionierter Hardware im Paket für Bestandskunden verfügbar. Beauftragt! Im T-Online Kundencenter gibt es erste Hinweise auf VDSL 50.
21.11.2006: Meine DSL-Anbindung wurde auf 16000/1024 kbps (im Call & Surf Comfort plus-Tarif) umgeschaltet.
06.2007: Die T-Com senkt den Preis des Call & Surf Comfort plus-Tarifs von 63,94 EUR/Monat auf 53,95 EUR/Monat, dafür verlängert sich bei der Vertragsumstellung nochmal die Vertragslaufzeit um 24 Monate.
10.2007: Ich ziehe um nach Otterbach und die Umstellung des DSL-16000-Anschlusses klappt völlig problemlos und termingerecht.
Welche Alternativen gibt es, wenn man eine schnelle Internetanbindung im Glasfaserausbaugebiet in Kaiserslautern sucht?
DSL über Glasfaser: Wenn man DSL über die T-Com oder T-Online beantragt, hat man seit Ende 2005 an vielen Standorten eine reelle Chance einen flotten Internetzugang (DSL-6000, DSL16000, vielleicht bald auch VDSL 50) zu bekommen.
Kabelanschluß: Kabel Deutschland bietet für verkabelte Haushalte einen Kabelanschluß, der nicht nur einen Internetzugang sondern auch Voice-over-IP-Telefonie beinhaltet, so daß man
den teueren Festnetz-Telefonanschluß abmelden könnte. Sofern die Wohnung bereits einen Kabelanschluß hat, ist die Installation unproblematisch.
2007 gibt es für Privat-Kunden die Möglichkeit einer Anbindung der Firma Free42/IntraPark (heute: Inexio) via WLAN. 4,95 .. 29,95 EUR für eine 125/125 .. 1000/1000 kbps symmetrische Flat-Anbindung.
07/2004 wurde der Probebetrieb beendet und die Webseite listet eine Reihe von Straßen, die nun im Ausbaugebiet liegen. Seit 07/2004 bekommen die Nutzer öffentliche feste IP-Adressen,
die einen vollen Internetzzugang ohne Einschränkungen (auch ohne Portsperren) erlauben. Die notwendige Hardware habe ich hier beschrieben.
Ein Alternative ist die Firma Transkom Kommunikationsnetzwerke GmbH,
die bereits den öffentlichen WLAN-Hotspot am Stiftsplatz betreiben und die auch öffentliche, aber wechselnde IPs anbieten.
Für gewerbliche Kunden bietet die Firma IBS Ingenieurbüro Gerolf J. Starke eine WLAN-Internetanbindung (2 Mbit/s oder ein mehrfaches davon, Antennen auf dem Rathaus,
dem Fritz-Walter-Stadion und dem Justizturm am Bahnhof) an.
Satelliten-gestützte Internetanbindungen fallen aufgrund der extrem langen Ping-Zeiten (~300 ms) und der Kostenstruktur (hohe Anschlußgebühren,
Abrechnung nach Volumen, lange Vertragslaufzeit) bzw. dem teueren, langsamen Rückkanal via ISDN als wirkliche Alternative raus.
Auch können sie die nominelle Downloadrate nicht garantieren, da sich alle User zusammen die verfügbare Bandbreite des Satelliten teilen.